Der Ring
„Wir sollten mehr gemeinsam unternehmen“, sagte Gu.
„Mmh“, antwortete Ri.
„Berlin erkunden.“
„Aha.“
Lange blieb diese Konversation folgenlos. Bis heute. Da folgte ich Gu zu einem der 111 Orte in Berlin, die man gesehen haben muss:
Der Ring an der Potsdamer Brücke
Der Ring ist Teil der Ausstellung „1945-1985 Kunst in der Bundesrepublik Deutschland“. Norbert Radermacher schweißte ihn damals ohne Genehmigung an das Geländer. Auf ein Hinweisschild verzichtete er, so dass das Ausstellungsstück vom Betrachter nur zufällig gefunden werden konnte.
So ist das Kunstwerk dann auch von der Stadt vergessen worden, als sie für das Geländer einen neuen Anstrich beauftragte. Die Maler entsorgten den Ring, um ihre Arbeit machen zu können. Der von uns gefundene Ring ist nur eine Kopie.
„Das war ein schöner Ausflug!“, bedankte sich Ri bei Gu.
„Das sollten wir jedes Wochenende machen!“, sagte er.
„Mmh…“
Kommentare
Hey cool, haben da zwei Riesen Ihre Zusammengehörigkeit „angekettet“? :o)
Vermutlich – und lange bevor wir kleinen Menschen auf die Idee kamen, mit winzigen Schlössern unsere Liebe an die Brücken zu ketten.
Oder ist es vielleicht DER eine Ring, „sie zu knechten, sie alle zu finden, ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden …“?
War ein Hobbit in der Nähe?
Das können wir nicht sicher ausschließen – wegen der geschlossenen Schuhe zu dieser Jahreszeit 🙂