Nullarbor – null Baum
Es war soweit! In Ceduna angekommen, füllten wir unsere Wasserbehälter und dann stürzten wir uns ins große australische Abenteuer: die Durchquerung der Nullarbor, einer riesigen ebenen Halbwüste. Hier gibt es nichts außer einer ewig langen Straße mit vielen Road Trains (bis zu 50 Meter lange LKWs) und einem immer gleichen Ausblick auf Spinifexgras, ein paar einsame Büsche und tote Kängurus am Straßenrand (Road Kill – Road Trains bremsen nicht!). Ältere Australier erzählten uns, wie sie hier vor 30 oder 40 Jahren noch über eine Buckelpiste fuhren, beladen mit Lebensmitteln und Kanistern voll Benzin und Wasser, und nicht wussten, ob oder wann sie ihr Ziel erreichten. Naja, mittlerweile führt eine gut ausgebaute Straße durch die Nullarbor-Ebene, die von vielen Campern befahren wird, und alle 200 km verkauft ein Roadhouse überteuertes Benzin, fettiges Essen sowie Motelzimmer und Campingplätze.
Für die nächsten drei Tage hieß es also fahren, fahren und fahren. Das hört sich eintönig an – ist es auch – hat aber auch Highlights: Wir trafen unseren ersten Dingo, machten lustige Fotos vor Straßenschildern und bestaunten die Ausblicke aufs weite tosende Meer, an das die Nullarbor-Ebene im Süden trifft. An der steilen und rauen Felsenküste entsteht ein überwältigender Eindruck und man fühlt, wie der australische Kontinent ganz plötzlich aus dem Meer erwächst. Die nächste Landmasse gen Süden ist erst wieder die Antarktis.
Unter den Reisenden trifft man neben eher jungen Campern aus der ganzen Welt vor allem viele ältere australische Paare, die mit der Rente nun endlich ihr Land erkunden. Für sie gibt es auf der Nullarbor ein besonderes Highlight: An jedem Roadhouse können sie ein Loch des längsten Golfkurses der Welt spielen – nach dem langen Sitzen im Auto eine gute Abwechslung.
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