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Freizeit in Chiang Mai oder warum sich Mönche die Haare rasieren

Während gu sein Elefanten-Abenteuer erlebt, genieße ich die beiden Tage in Chiang Mai ganz einfach ohne Pläne. Wie das geht? Erst mal lange frühstücken im Blue Diamond Breakfast Club – mit Avocado-Omelette, frischen Früchten, hausgemachtem Brot und tollen Teesorten. Man kann hier herrlich Gesprächen lauschen, z.B. haben die Leute neben mir mit Jim Jarmusch und Tom Waits zusammengearbeitet. Aha, die machen also was mit Film…

Chiang Mai hat einen von einer Stadtmauer umschlossenen Altstadtkern. Hier kann man sich von einer Gasse zur nächsten und von Tempel zu Tempel treiben lassen. Ja, ich habe wieder waghalsig meine Schuhe vor den Tempeln abgestellt und sie jedes Mal wieder gefunden – vielleicht sieht man ihnen an, dass ich damit schon ein paar Jahre joggen gehe?

Glitzernde Nagas (Schlangen) am Tempeldach.
Glitzernde Nagas (Schlangen) am Tempeldach.
Weißer Buddha - wunderschön, oder?
Weißer Buddha – wunderschön, oder?
König Bhumibol wird auch im Tempel verehrt.
König Bhumibol wird auch im Tempel verehrt.
Buddhistische Weisheit - auch für Autoren.
Buddhistische Weisheit – auch für Autoren.

In einem der Tempel gab es gestern Monk Talks – Gespräche mit Mönchen. Natürlich habe ich mich gleich dazu gesetzt, in der Absicht ein bisschen zuzuhören. Doch dann hatte ich plötzlich einen eigenen, begrenzt englisch sprechenden, jungen Mönch vor mir, dem ich Fragen stellen konnte… ähh…okay… Naja, so habe ich dann gelernt, dass sich die Mönche die Köpfe rasieren, um symbolisch alles Überflüssige loszuwerden. Und wisst ihr wie oft und wann sich die Mönche die Haare schneiden? Einmal im Monat, immer zu Vollmond. 😀

Heute hatte ich übrigens das Glück, von einem Mönch gesegnet zu werden und trage jetzt wieder ein kleines weißes Armbändchen. Das bringt Glück! 🙂

Mönche im Tempel auf dem Berg Doi Suthep.
Mönche im Tempel auf dem Berg Doi Suthep.
Klassenausflug: Der Mönch hält einen Video-Vortrag.
Klassenausflug: Der Mönch hält einen Vortrag.

Für das Abendessen gehe ich übrigens „immer“ um die Ecke zu Bamboo Bee, dem besten vegetarischen Lokal in Chiang Mai (kenne zwar nur dieses, aber ich bin mir sicher, besser geht’s nicht!). Hier war ich schon auf der letzten Reise und die gute Bebee konnte sich sogar noch an mich erinnern. Mit meinem gestrigen Tischnachbarn aus Shanghai habe ich mich dann sehr angenehm unterhalten. Er war extra angereist, um am Sonntag den Halbmarathon zu laufen! Dieser fand bereits morgens um 5 Uhr statt, bevor die Sonne aufgeht.

Mal sehen, was mein heutiger Tischnachbar zu erzählen hat – er war in einem Elefantencamp 😉

Bamboo Bee mit meinem Tischnachbarn ;-)
Bamboo Bee mit meinem Tischnachbarn 😉
Super Green Smoothie + Banana Chocolate Frappé
Super Green Smoothie + Banana Chocolate Frappé

Berlin – Saigon – TuBi

Auf dem Flughafen von Ho Chi Minh City wartete gu auf mich – gut sichtbar, weil er über alle anderen rüberschauen konnte. Ein freudiges Wiedersehen nach vier Wochen! gu hatte einen Fahrer organisiert, der uns zum Guesthouse Madame Cuc im Zentrum von Saigon brachte. (Saigon heißt immer noch der zentrale District von Ho Chi Minh City.) Meine Ankunft in dieser hektischen Metropole war also sehr bequem. Allerdings musste ich die Stufen in die 7. Etage totmüde selbst erklimmen, weil ich mich nicht an den Haken der Seilwinde fürs Gepäck hängen wollte 😉

Wie gern hätte ich jetzt geschlafen, doch es war erst 14 Uhr. Nach einer Dusche erkundeten wir unseren Kiez: laut & voll, Mopeds überall, ständiges Gehupe und heiß. In der Straße um die Ecke entdeckte gu ein Restaurant, das genauso hieß wie unser Lieblingsvietnamese in Berlin: TuBi. Als wir uns draußen die Karte anschauten, stand plötzlich der Besitzer des TuBi aus Berlin in der Tür, erkannte uns und begrüßte uns freudig. Was machte er denn hier? Wir waren verwirrt. Er erzählte, dass er vor 2 Wochen ein weiteres Restaurant in Saigon eröffnet hatte. Aber es kam noch besser, als wir im TuBi zu Abend aßen, kam ein Berliner zur Tür herein, den ich vom Studium kannte! So saßen wir zu viert im Restaurant, dessen Inhaber und Koch wir aus Berlin kannten – die Welt ist klein. Aber die eisgekühlte Kokosnuss mit Strohhalm gibt es in Berlin nicht!

TuBi Saigon

Eyre Peninsula – eklig luxurioes

Die Spinne im Auto überlebt, machten wir uns auf zur Eyre Peninsula. In Port Augusta klapperten wir die obligatorischen Punkte eines jeden Campers ab, der in die nächste größere Stadt kommt (Visitor-Info, Woolworths (Supermarkt), Tankstelle, Kaffee und Eis :-)), als dunkle Wetterwolken aufzogen und es zu stürmen begann. Der Regen prasselte am Horizont nieder und wir fuhren los, den Regenwolken immer kurz vor der Nase davon. Am Abend erfuhren wir, dass das Unwetter in Port Augusta so schwer war, dass viele Orte ohne Strom waren und in Kalgoorlie im Inneren des Landes soll es zudem fünf Erdbeben gegeben haben, so dass die Minen schließen mussten. Sturm und Erdbeben – das war etwas unheimlich. Doch wir genossen den Abend ohne Strom und vor allem ohne Sturm, mit einem farbenfrohen Sonnenuntergang, den „Little Shags“ (australische Kormorane) auf dem Bootssteg und sanftem Meeresrauschen.

In Australien gibt’s auch Regen

 

Der Tag klingt aus
Little Shags (Kormorane) am Stammtisch

 

In Port Lincoln an der Südspitze der Halbinsel gönnten wir uns zur Abwechslung dann mal richtig Luxus: Wir kochten diesmal nicht im Auto oder in der Campkitchen (Campingplatzküche), sondern gingen aus. Im Del Gornios bestellten wir frischen Fisch und Wein bzw. Bier aus der Region. Mmmhh, das war yummy! Und für das Dessert besuchten wir ganz stilecht Maccas – wie McDonalds hier genannt wird – um das kostenlose, ewig langsame Wi-Fi (WLAN) für den nächsten Blogeintrag zu nutzen. Auch am nächsten Tag frönten wir dem Luxus und schlürften herrlich salzige Austern (Oysters) in Coffin Bay, übrigens für Ricarda die ersten überhaupt.

Nach einem frischen Bad im Southern Ocean gab es erneut eine unheimliche Begegnung mit den achtbeinigen Krabbeltieren. Dieses Mal überzogen Hunderte kleine Spinnen im Team und innerhalb nur einer halben Stunde die komplette linke Seite des Autos mit ihren Netzen. Ricarda stieg lieber über die Fahrerseite auf den Beifahrersitz und dann kämpften wir mit schnellem Fahrtwind gegen die Spinnenplage an. Und wo wir schon bei ekligen Tiergeschichten sind: Uns flog am späten Nachmittag ein kleiner grüner Papagei vor’s Auto – die Australier nennen das liebevoll „Road kill“. Gunnar hatte später die ehrenvolle Aufgabe, den toten Vogel aus dem Bugspoiler zu angeln und zu beerdigen (bzw. in den Busch zu werfen).

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