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Dicker Bauch und Muskelkater

Jetzt weißt Du, wie Gu nach dem laotischen Friseurbesuch aussieht. Doch natürlich haben wir von Laos Hauptstadt Vientiane mehr gesehen als nur einen Friseursalon.

Viele Sehenswürdigkeiten sind – wie in Thailand – Tempel. In einem habe ich es den Einheimischen nachgemacht und mich von einem Mönch segnen lassen. Das bedeutet, ich trage jetzt ein weißes Band ums Handgelenk, dass mich auf der Reise beschützt.

Kann nicht schaden, oder?

Zu mal wir morgen einen langen Transfer mit Flug, Bus und Fähre auf die thailändische Insel Ko Phangan vor uns haben. Ja, das ist die Insel, die der angekündigte Tropensturm „Pabuk“ vor wenigen Tagen verschont hat. Da haben wir also schon mal Glück gehabt.

Aber zurück zu Laos und ein paar Foto-Impressionen:

Sightseeing bei über 30 Grad ist anstrengend. Vor allem wenn noch Lärm und Smog tausender Autos und Mofas hinzu kommen.

Deshalb gönnten wir uns am Abend eine traditionelle laotische Massage für umgerechnet 6 Euro pro Stunde. Die Griffe ähneln der thailändischen Massage. Aber die Ausführung war noch härter, so dass ich während der Prozedur mit blauen Flecken gerechnet habe. Doch die Masseurin verstand ihr Handwerk – außer Muskelkater in den Waden ist nichts außer Entspannung geblieben.

Und nach der Entspannung kommt der Hunger.

Die laotische Küche ist super lecker und selbst in den Straßenküchen haben wir immer etwas Vegetarisches bekommen. Mein Lieblingsessen zur Haupt- und Nachspeise:

Sticky Rice – Klebreis.

Und auf dem Weg zurück in unsere Unterkunft stolperten wir in ein Konzert laotischer Rockstars.

Laotische Band

Oder ging es hier um Tennis?

Lao cutting edge

Das letzte Mal war ich Mitte November beim Friseur – in Berlin. So langsam wurde es Zeit für den nächsten Haarschnitt. Denn über den Ohren und am Hinterkopf war es deutlich zu unordentlich.

Friseur in Vientiane

Würdest Du Dir hier die Haare schneiden lassen?

In Thailand hatte ich schon in so einige Haarstudios gelugt, mich aber nicht getraut.

In Vientiane machte Ri deutlich Druck und ein Friseur winkte sogar nach unseren neugierigen Blicken eifrig in unsere Richtung.

Okay, der sollte es sein – aber erst am nächsten Tag, um noch etwas Mut zu tanken.

Am Samstagabend war es soweit: Im Laden war nur eine ältere Frau und keine weiteren Kunden – und somit auch keine weiteren Ausreden. Die Friseurin deutete auf den ersten Stuhl.

Als sie erfuhr, dass ich aus Deutschland kam, sagte sie etwas, dass sich als Schwarzkopf herausstellen sollte. An der Wand hing Werbung von Wella und ein vergilbtes Diplom aus Bangkok, wahrscheinlich von einer Friseurschule. Das musste als Vertrauensbasis reichen.

Und dann ging es los.

Laotische Friseurin in Aktion

Was nicht passt, wird passend gemacht.

Zuerst mit dem Langhaarschneider in Kombination mit dem Kamm, einmal um den Kopf herum. Die Frau fragte nicht, welchen Schnitt ich haben wollte. Stattdessen legte sie Schutzbrille, Atemmaske und Schürze an – erinnerte ein bisschen an Vorbereitungen im OP.

Ich dachte, dass ich bald wie ein typischer Südostasiate aussehe – mit Fasson. Dann kam aber doch noch die Schere zum Einsatz, auch wieder in Kreisen um den Kopf. Alles sehr effizient und fix. Nach wenigen Korrekturschleifen war sie fertig.

Am Ende sah ich in etwa so aus wie vorher. Die Frau hatte meinen Schnitt nicht verändert, nur alles gekürzt. Was will man mehr? Und verdammt billig war es auch, nur 30.000 Kip, also ca. 3 Euro.

Ri sagt, ich sehe gut damit aus.

Was denkst Du?

Nachtbus nach Vientiane

Bevor ich von Vientiane (Laos) in die Hauptstadt der Hupe (Hanoi) fliegen konnte, war ja noch die Nacht im VIP Sleeper Bus zu absolvieren – Ihr erinnert Euch.

Abfahrt in Luang Prabang war gegen 20 Uhr und nach 11 Stunden, also gegen 7 Uhr sollte die Fahrt zu Ende sein. VIP Sleeping Bus bedeutete eine enge, zu kurze Koje, die ich mir auch noch mit einem Kanadier (!) teilen musste. Erholsam ist was anderes, weshalb ich am nächsten Morgen so richtig fertig war. Hier ein Eindruck vom Bus:

VIP Sleeper Bus

Auch dieser Bus hat enorm gewackelt. 🙂 Man sieht übrigens eine Koje auf der gegenüberliegenden Busseite.

Gegen 1:30 Uhr haben wir eine kurze Rast gemacht, die ich mit ausgiebigem Herumlaufen verbracht habe. Danach konnte ich in einer von drei denkbaren Positionen einschlafen – endlich! Einige andere haben in der Pause an der Raststätte so richtig zugelangt und sich ein Nachtmahl eingepfiffen. Naja, Hunger hatte ich keinen.

Inzwischen kenne ich auch den Nachtzug in Vietnam, doch dazu später mehr. Vorher muss ich noch vom Ausflug in die Halong Bucht bzw. in die Bai Tu Long Bucht berichten. 🙂

PS: Im Bus hat, glaube ich, keiner gekotzt.

Bus verpasst, aber VIP

Was ist schlimmer, als mit einem miesen Bus zu fahren? Richtig! Gar nicht mit dem Bus zu fahren…

Ich hatte mein vielversprechendes Ticket für den „VIP Sleeping Bus“ über das Guest house gekauft. Leider hatten die nicht kontrolliert, für welchen Tag es ausgestellt wurde. Dummerweise für den vergangenen, was ich erst 30 Minuten vor der Abfahrt feststellte. Äähh…

Der bisherige Tag war sonst ganz prima. Ich ließ mir morgens Zeit, genoss kostenlosen Kaffee und Mini-Bananen im Guest house, aß Frühstück, lümmelte noch bis 11 Uhr im Bett und checkte dann aus. Meinen großen Rucksack ließ ich da und bestieg gegen Mittag den Phu Si mit grandioser Sicht über Luang Prabang.

Dann gönnte ich mir eine 90-minütige Massage und schlürfte anschließend eine Nudelsuppe am Mekong. Da noch viel Zeit war, kaufte ich Postkarten und schrieb sie gleich im Cafe – sollen übrigens Mitte Dezember ankommen. 🙂 Dann aß ich früh zu Abend und blickte noch in den Sonnenuntergang. Dann wieder zurück zum Guest house, um auf das Tuk-tuk zu warten…

Am Bahnhof musste ich ein neues Ticket kaufen und hätte auch noch mitfahren können – allerdings 10+ Stunden auf der Erde sitzend. Das wollte ich dann doch nicht. Also fahre ich (hoffentlich) heute Abend. Für mein Flugticket in Vientiane noch ausreichend.

Jetzt bin ich wieder im selben Guest house, denen das verdammt peinlich war. Jetzt bin hier eine Art Ehrengast – VIP eben – und kann heute Abend wieder über den Mekong in den Sonnenuntergang gucken. Wie ist das Wetter so bei Euch? 😉

Sonnenuntergang über dem Mekong

Busfahren laotisch

Ich nehme es vorweg. Der Bus hat so gewackelt, dass mein iPhone Classic nicht in der Lage war, ein vernünftiges Foto zu schießen. Deswegen nur Textwüste, sorry.

Die 4-stündige Busfahrt zurück an die laotisch-thailändische Grenze war eher zum Abgewöhnen. Nicht nur das ich extrem viel warten musste, war der Bus auch noch richtig voll. Am Anfang hatte ich noch eine Bank für mich, wenn man von den vielen Kabelrollen (?) auf dem Boden absah, die mit den Füßen ins Gehege kamen.

Dann stiegen aber immer mehr Leute ein und wir hielten alle paar Kilometer an, um entweder Leute rein- oder rauszulassen bzw. irgendwelches Zeug zu transportieren. Darunter war ein kleiner Tresor! Außerdem habe ich Getreidesäcke mit chinesischen Schriftzeichen gesehen.

Bei jeder dieser Unterbrechungen musste immer irgendjemand pinkeln und kam dann irgendwann zurück. Später bekam ich eine Sitznachbarin, die ihre große Tasche unbedingt bei sich haben wollte. Wegen der Kabel saß sie dann schräg auf ihrem und meinem Platz. Super. Für sie war das offensichtlich okay.

Als die dann ausstieg, setzte sich eine ältere Frau vom Dorf neben mich. Die war zwar sehr platzsparend und damit angenehm, spuckte aber gelegentlich auf den Boden – die chinesische Grenze ist übrigens nicht weit. Neben mir, inzwischen standen kleine Plastikhocker im Gang, wurde hin und wieder ein Baby gestillt.

Dann musste noch ein Mädchen in der Reihe vor mir an ihre Scheibe kotzen, weil sie zu viele Mandarinen vom Markt gegessen hatte. Das kann aber auch am Henker von einem Fahrer gelegen haben. In der ersten halben Stunde habe ich noch gedacht, wir würden in einer Kurve umkippen oder ein anderes Auto rammen. Ja, so war das!

Aber ich habe auch nette Bekanntschaften gemacht: Französische Schweizer, Belgier, Franzosen, Deutsche. Viele von denen haben mehr als 3 Monate Zeit, ein Paar hatte sogar ihre Jobs für die Weltreise gekündigt. Aber keiner hatte ein Banana-Bambu-Haus gebaut, um darin zu schlafen. 🙂