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Per Boot ins Land der Pagoden: Myanmar

Der erste Grenzbeamte prüft das in Deutschland beantragte E-Visum und haut den Stempel in den Pass. Sein Kollege malt die Visumsnummer fein säuberlich hinein.

Erleichterung! Der Grenzübertritt von Thailand nach Myanmar auf dem Seeweg hat geklappt.

In Ranong (Thailand) waren wir mit unseren großen Rucksäcken – mehr oder weniger elegant – in ein sogenanntes Longtailboot balanciert und nach einer dreiviertel Stunde in Kawthoung (Myanmar) an Land gegangen.

Jetzt dürfen wir 28 Tage lang das „Land der Pagoden“ bereisen.

Soweit so gut. Doch der Magen knurrt. Wie und wo ein Mittagessen finden?

Kein Problem!

Ein Taxifahrer auf dem Moped zeigt uns den Weg ins nächste Restaurant – und freut sich, uns zu helfen, obwohl er mit uns kein Geschäft machen kann.

Unser erstes burmesisches Mittagessen.
Unser erstes burmesisches Mittagessen.

Die Freundlichkeit der Menschen überwältigt uns.

Auch im Restaurant und am Flughafen lächeln die Menschen und helfen uns, obwohl wir kein Wort der Landessprache können und ihr Englisch oft nicht sehr gut ist.

Wir fliegen nach Norden in die kleine Stadt Dawei. Bei der Ankunft lachen wir herzlich mit dem Beamten der Passkontrolle: Unsere beiden Rucksäcke sind die einzigen Gepäckstücke, die aus dem Flugzeug geladen werden, das hier nur einen Zwischenstopp einlegt und gleich weiterfliegt. Zwei Männer ziehen den großen Gepäckwagen zum Terminal. Es wäre leichter gewesen, die Rucksäcke zu tragen – darüber lachen sie auch.

Als wir durch Dawei schlendern, winken uns Kinder zu und rufen „Hello“. Wir winken zurück und sie lachen herzhaft. In ihren Augen sehen wir wahrscheinlich nicht nur anders aus, sondern verhalten uns auch komisch.

Der Süden von Myanmar ist erst seit sechs Jahren für den Tourismus geöffnet. Wir sind hier noch Attraktion, was sich auf unserem Weg nach Norden bestimmt ändern wird. Aber für den Moment faszinieren uns die ersten Eindrücke vom Land – und sie berühren.

Kaue(r)n im Kloster vs. Leben im Luxus

Ri ist seit vier Tagen im Kloster Khao Tham und kommt am kommenden Samstag nach insgesamt 10 Tagen wieder heraus. Mal sehen, was die diesjährige Erkenntnis sein wird. Hier ein kleiner Überblick über das Leben im Kloster, leider nur aus Sicht eines Outsiders:

04:00 Uhr – Wecken
04:30 Uhr – Sitzmeditation
05:15 Uhr – Chanting / Yoga
06:15 Uhr – Sitzmeditation
07:00 Uhr – Frühstück / Haushaltspflichten / Duschen bzw. Schöpfen
08:30 Uhr – Meditationsinstruktionen
09:30 Uhr – Gehmeditation
10:15 Uhr – Sitzmeditation
11:00 Uhr – Mittag / Ruhe / Achtsamkeit
13:00 Uhr – Sitzmeditation
13:45 Uhr – Gehmeditation
14:30 Uhr – Vorlesung zu den Lehren Buddhas (Dhamma)
15:30 Uhr – Gehmeditation
16:15 Uhr – Sitzmeditation
17:00 Uhr – Getränke / Interviews / Frischmachen
18:30 Uhr – Sprechgesänge / Übung in Buddhas Güte
19:30 Uhr – Gehmeditation
20:15 Uhr – Sitzmeditation
21:00 Uhr – Möglichkeit für Fragen oder bereits Schlafen
22:00 Uhr – Schlafen

Das bedeutet: nachts nur 6 Stunden Schlaf und das letzte Essen gibt es gegen Mittag. Schluck!

Blick vom Klosterberg

Blick vom Klosterberg

Mein Tagesablauf im Plaa Thansadet Resort Koh Phangan sieht dagegen ganz anders aus:

ab 06 Uhr, eher 07 Uhr
Wecken vom Meeresrauschen (ist aber eigentlich schon die ganze Nacht, den ganzen Tag da). Die spannende Frage ist, ob es mal nicht so starkt bewölkt ist, dass man vielleicht die Sonne über dem Meer aufgehen sehen kann.

Gerade zu bewölkt für den perfekten Sonnenaufgang

Gerade zu bewölkt für den perfekten Sonnenaufgang

08 Uhr
Duschen und ein ordentliches Frühstück auf der Dachterasse mit Kaffee und Müsli, wahlweise gebratenen Eiern und Speck oder mundgerecht vorbereitetem Obst: Mango, Banane, Ananas, Papaya… Das dauert mindestens eine Stunde, schließlich muss die fantastische Sicht gewürdigt und mit den anderen netten Gästen, die teils aus Deutschland kommen, geklönt werden.

Kaffee, Müsli und Wahnsinns-Ausblick

Kaffee, Müsli und Wahnsinns-Ausblick

ab 09 Uhr, eher 10 Uhr
Jetzt wird es anstrengend, denn es stehen viele Alternativen bereit und eine Entscheidung muss her: entweder wieder ins Bett und weiterschlafen oder in der Hängematte auf der Terasse lesen oder noch einen Kaffee auf der Dachterasse trinken oder an den Strand ’n bisschen Baden oder Trekking in der Umgebung oder ein Moped zum Rumdüsen ausleihen…

12 Uhr
Damit der Hunger nicht zu groß wird, geht es bald zurück ins Ressort-Restaurant. Das Massaman Curry mit Huhn schmeckt hier ganz prima, ist nicht zu scharf und die Portion ist groß genug. Zur Sicherheit gibt es noch einen kalten Bananen-Shake dazu. Hmm, lecker!

Rotes Curry mit Bananen-Shake

Rotes Curry mit Bananen-Shake

13 Uhr
Ruhe ist wichtig, also wieder schlafen oder lesen.

15 Uhr
Kaffee?

ab 18 Uhr
Wieder zur Dachterasse, die Sonne geht unter und es dämmert schön. Die riesige Karte des Ressort gibt auch zum Abendbrot einiges her, sogar Pizza, Burger und Nudeln, falls man keine Lust mehr auf Asiatisches hat. Mangels Alternativen muss man leider ein Bier trinken, dass Alkohol enthält. Und dann sind die Flaschen auch noch enorm groß: 0,62 Liter. Wem das zu viel ist, kann auch einen Gin Tonic bestellen – das Glas ist kleiner. Dessert gibt es auch, z. B. den sogenannten Signature Pancake, einen Eierkuchen, der innen mit Bananen gefüllt und außen schokoladig ist.

ab 20 Uhr
Nach dem anstrengenden Tag im Ressort darf ich mich ausruhen, vielleicht noch ein bisschen Lesen oder Netflix Thailand schauen. Da gibt es auch Sachen, die bei uns noch nicht laufen wie die 7. Staffel von Suits.

Wenn ich Lust habe, kümmere ich mich noch um die weitere Reiseplanung. Da wir aber noch bis zum 23. Januar auf Ko Pha Ngan sein werden, ist keine Eile angesagt. Als nächstes geht es für uns nach Ranong (Fähre und Minibus) und dann über die Grenze nach Myanmar (früher: Birma).

Dicker Bauch und Muskelkater

Jetzt weißt Du, wie Gu nach dem laotischen Friseurbesuch aussieht. Doch natürlich haben wir von Laos Hauptstadt Vientiane mehr gesehen als nur einen Friseursalon.

Viele Sehenswürdigkeiten sind – wie in Thailand – Tempel. In einem habe ich es den Einheimischen nachgemacht und mich von einem Mönch segnen lassen. Das bedeutet, ich trage jetzt ein weißes Band ums Handgelenk, dass mich auf der Reise beschützt.

Kann nicht schaden, oder?

Zu mal wir morgen einen langen Transfer mit Flug, Bus und Fähre auf die thailändische Insel Ko Phangan vor uns haben. Ja, das ist die Insel, die der angekündigte Tropensturm „Pabuk“ vor wenigen Tagen verschont hat. Da haben wir also schon mal Glück gehabt.

Aber zurück zu Laos und ein paar Foto-Impressionen:

Sightseeing bei über 30 Grad ist anstrengend. Vor allem wenn noch Lärm und Smog tausender Autos und Mofas hinzu kommen.

Deshalb gönnten wir uns am Abend eine traditionelle laotische Massage für umgerechnet 6 Euro pro Stunde. Die Griffe ähneln der thailändischen Massage. Aber die Ausführung war noch härter, so dass ich während der Prozedur mit blauen Flecken gerechnet habe. Doch die Masseurin verstand ihr Handwerk – außer Muskelkater in den Waden ist nichts außer Entspannung geblieben.

Und nach der Entspannung kommt der Hunger.

Die laotische Küche ist super lecker und selbst in den Straßenküchen haben wir immer etwas Vegetarisches bekommen. Mein Lieblingsessen zur Haupt- und Nachspeise:

Sticky Rice – Klebreis.

Und auf dem Weg zurück in unsere Unterkunft stolperten wir in ein Konzert laotischer Rockstars.

Laotische Band

Oder ging es hier um Tennis?

Lao cutting edge

Das letzte Mal war ich Mitte November beim Friseur – in Berlin. So langsam wurde es Zeit für den nächsten Haarschnitt. Denn über den Ohren und am Hinterkopf war es deutlich zu unordentlich.

Friseur in Vientiane

Würdest Du Dir hier die Haare schneiden lassen?

In Thailand hatte ich schon in so einige Haarstudios gelugt, mich aber nicht getraut.

In Vientiane machte Ri deutlich Druck und ein Friseur winkte sogar nach unseren neugierigen Blicken eifrig in unsere Richtung.

Okay, der sollte es sein – aber erst am nächsten Tag, um noch etwas Mut zu tanken.

Am Samstagabend war es soweit: Im Laden war nur eine ältere Frau und keine weiteren Kunden – und somit auch keine weiteren Ausreden. Die Friseurin deutete auf den ersten Stuhl.

Als sie erfuhr, dass ich aus Deutschland kam, sagte sie etwas, dass sich als Schwarzkopf herausstellen sollte. An der Wand hing Werbung von Wella und ein vergilbtes Diplom aus Bangkok, wahrscheinlich von einer Friseurschule. Das musste als Vertrauensbasis reichen.

Und dann ging es los.

Laotische Friseurin in Aktion

Was nicht passt, wird passend gemacht.

Zuerst mit dem Langhaarschneider in Kombination mit dem Kamm, einmal um den Kopf herum. Die Frau fragte nicht, welchen Schnitt ich haben wollte. Stattdessen legte sie Schutzbrille, Atemmaske und Schürze an – erinnerte ein bisschen an Vorbereitungen im OP.

Ich dachte, dass ich bald wie ein typischer Südostasiate aussehe – mit Fasson. Dann kam aber doch noch die Schere zum Einsatz, auch wieder in Kreisen um den Kopf. Alles sehr effizient und fix. Nach wenigen Korrekturschleifen war sie fertig.

Am Ende sah ich in etwa so aus wie vorher. Die Frau hatte meinen Schnitt nicht verändert, nur alles gekürzt. Was will man mehr? Und verdammt billig war es auch, nur 30.000 Kip, also ca. 3 Euro.

Ri sagt, ich sehe gut damit aus.

Was denkst Du?