Bangkok: Anfang und Ende
So schnell vergeht die Zeit – nun bin ich wieder in Bangkok, wo die Reise vor 5 Wochen begann. Erschöpft kam ich nach der Fahrt mit Minibus und Metro sowie einem Orientierungslauf mit schwerem Rucksack durchs heiße Chinatown im „River View Guesthouse“ an.
Die erste wirklich heiße Dusche auf der Reise und ein traumhafter Ausblick über Bangkok belohnten die Strapazen dann aber ausreichend! In dem Guesthouse haben Gu und ich bereits Silvester 2013 gefeiert. Es liegt ziemlich versteckt in einer kleinen Gasse hinter einem chinesischen Tempel, so dass Taxifahrer meist ratlos umherirren (mit GPS und Maps.me klappt es aber gut zu Fuß).
In dem chinesischen Tempel wurde abends irgendein Feiertag mit vielen Lichtern und lautem Geschepper und Gejohle zelebriert. Es hatte definitiv einen Vorteil, dass mein Zimmer keinen Blick auf den Fluss und damit auf den Tempel hatte, denn der Lärm wurde auf Dauer anstrengend. Meine Neugier ließ mich aber nicht los, so dass ich mir das Spektakel anschaute. Fasziniert verfolgte ich eine chinesische Opernaufführung und versuchte zu verstehen, was es mit den Kerzen und den vielen Süßigkeiten auf sich hatte, die die Leute im Tempel kauften.
Nach ein bisschen Sightseeing und dem Besuch des Siam Museums, entschied ich, die Idee, die am ersten Tag in Bangkok entstand, zu verwirklichen: Ich buchte einen thailändischen Kochkurs im vegetarischen Restaurant May Kaidee. Überraschenderweise war ich an dem Morgen die einzige Teilnehmerin, was angeblich „magic“ war, weil sonst 9-10 Leute zusammen kochen. Ich bekam also eine intensive Einzelbetreuung, so dass alle Gerichte klappten und suuuuuper lecker schmeckten 🙂 Ich habe jetzt große Lust, die Rezepte in Berlin nachzukochen – wenn da nur nicht diese viele Vorbereitung wäre…
Zum krönenden Abschluss wollte ich mir dann noch eine thailändische Massage gönnen. Auf der Suche nach einem Massagesalon blieb ich unschlüssig vor einem Laden stehen, in dem ich am Abend zuvor viele Locals gesehen hatte. „Foot Massage?“ sprach mich eine der Frauen an. „Thai Body Massage?“, fragte ich. „Come in, come in! 250 Baht 1 Hour“. „Okay!“
Hier war allerdings alles ein bisschen anders als bei meinen anderen Massage-Erlebnissen. Es gab hinter den Sesseln für die Fußmassage 2 Liegen, die nicht mit Vorhang voneinander abgetrennt wurden. Auf der einen lag bereits ein Businessman in Hemd und Anzughose und wurde geknetet. Ich machte es ihm gleich, stellte meine Schuhe unter die Liege und legte mich mit dem Gesicht in das Loch der Liege. Das Handtuch unter meiner Stirn sah nicht nach 60-Grad-Wäsche aus. Egal, Augen zu und entspannen! Hah, von wegen! Ich erfuhr schnell, warum der Mann neben mir ein paar Mal leise stöhnte! Es tat höllisch weh! Vor allem an der Seite vom Po, wo die gute Frau mit aller Kraft ihre Ellenbogen hinein drückte. Immer wieder! Ich musste mich bewegen, um dem Schmerz auszuweichen und lachte dabei. Sie lachte auch und sagte nur „Chinese Body Massage“. Aha! Ich hielt durch und erlebte danach ein unbeschreiblich gutes Körpergefühl: Ich fühlte mich total leicht, als könnte ich schweben. Auch der Rucksack wog plötzlich nichts mehr. Zum Schluss wurde mir noch der Inhaber als chinesischer Arzt vorgestellt, der Akupunktur kann (oder so…).
Jetzt bin ich jedenfalls gut gerüstet für den langen Heimflug. Morgen früh geht’s schon um 5 Uhr mit dem Taxi zum Flughafen…