Navigieren / suchen

Spiderman

Heute Nacht wurde ich um 4 Uhr von gu geweckt. Er wurde von etwas in den Oberarm gebissen. Wir schliefen die zweite Nacht im Strandbungalow mit Meeresrauschen, aber ohne Moskitonetz. Der Bungalowbesitzer meinte, wir bräuchten keines, weil die Fenster alle mit Fliegengittern gesichert sind.

Tja, ein Moskito hatte gu auch nicht angefallen. Den Einstichen zufolge war es etwas mit 2 Zähnen. Da wir aber nicht in Australien sind, wo dieser Biss potentiell tödlich ist, bauten wir das Moskitonetz auf und schliefen weiter. Gu wartet nun gespannt auf seine Superkräfte. Aber bis heute Abend hat er es nicht geschafft, Netze aus seinen Händen zu schießen und sich von Bungalow zu Bungalow zu schwingen.

Mmh, war es vielleicht doch keine Spinne, die ihn in den Arm gebissen hat? War es etwa ein kurzsichtiger Vampir? Ob gu morgen früh im Sonnenlicht verbrennen wird?

Was war das?
Was war das?

 

Elefantentour: Tag 2 & 3

Der Morgen im Camp begann kühl und mit kräftigem Muskelkater in den Innenschenkeln. Aber noch mehr tat mir mein Hintern weh! Doch als wir die Elefanten aus dem Wald holten, wo die Mahouts sie über Nacht hingebracht hatten, waren die Schmerzen schnell wieder vergessen.

Guten-Morgen-Kuscheln mit dem Kleinsten
Guten-Morgen-Kuscheln mit dem Kleinsten
Gibt es hier was zum Frühstück?
Gibt es hier was zum Frühstück?
Bananen!
Bananen!
Da kommt gleich noch ein Rüssel dazu...
Da kommt gleich noch ein Rüssel dazu…

Zuerst machten wir eine Tour durch den Dschungel mit toller Aussicht ins Tal. Danach folgte eine Flußwanderung, auf der mein Elefant Medulu ihrer Rolle als Jacks Tante gerecht wurde. Für den kleinen Elefanten Jack war der Fluss ein einziger Spielplatz: Oh, ein Baumstamm – da renn ich mal mit dem Kopf gegen. Oh, ich kann ja auch tauchen – mich sieht man gar nicht mehr. Oh, Schlamm – da schmeiß ich mich rein. Oh, roter Sand – den spritz ich mir über den Kopf. Oh, und was ist dort – da schmeiß ich mich auch mal hin…

Medulu mochte es gar nicht, wenn Jack sich hinlegte und eilte dann gleich herbei, um ihn gekonnt mit dem Fuß wieder aufzurichten. Am Anfang fand ich das sehr süß, doch irgendwann wünschte ich mir, dass Jack doch bitte einfach weiter ginge, denn so kam ich ja gar nicht voran! Medulu ließ sich von Jack auch noch von einer Schlammdusche inspirieren – ich duschte unweigerlich mit.

Eine gemütliche Flusswanderung
Eine gemütliche Flusswanderung
Jack tollt rum - die Tante passt auf
Jack tollt rum – die Tante passt auf
Zum Glück gibt es Duschen!
Zum Glück gibt es Duschen!

Am letzten Tag war der Muskelkater in den Beinen noch kräftiger zu spüren. Wir lernten ein paar neue Befehle und versuchten uns mit den Elefanten am Baumstammrollen und -stapeln. War das anstrengend!

Angeblich können Elefanten Zentimetergenau arbeiten
Angeblich können Elefanten Zentimetergenau arbeiten
...wenn der Mahout es richtig kann!
…wenn der Mahout es richtig kann!

Nach einer letzten Tour hieß es dann Abschied nehmen von Medulu. Das war schon ein bisschen wehmütig. Doch bei der abschließenden Bambusfloßfahrt kam schnell wieder Freude auf.

Zum Abschied noch ein Foto
Zum Abschied noch ein Foto

Insgesamt eine tolle Tour, bei der ich zudem viel gelernt habe: nicht nur über Elefanten sondern auch über das Bergvolk der Karen und die politische Situation in Thailand. Aber davon erzähle ich Euch dann lieber…

Zum Schluss noch ein paar Bilder von unterwegs:

Bilderrätsel: a) Fassbrause oder b) Tankstelle?
Bilderrätsel: a) Fassbrause oder b) Tankstelle?
Reisfelder
Reisfelder
Ein anderes großes Tier
Ein anderes großes Tier

Eyre Peninsula – eklig luxurioes

Die Spinne im Auto überlebt, machten wir uns auf zur Eyre Peninsula. In Port Augusta klapperten wir die obligatorischen Punkte eines jeden Campers ab, der in die nächste größere Stadt kommt (Visitor-Info, Woolworths (Supermarkt), Tankstelle, Kaffee und Eis :-)), als dunkle Wetterwolken aufzogen und es zu stürmen begann. Der Regen prasselte am Horizont nieder und wir fuhren los, den Regenwolken immer kurz vor der Nase davon. Am Abend erfuhren wir, dass das Unwetter in Port Augusta so schwer war, dass viele Orte ohne Strom waren und in Kalgoorlie im Inneren des Landes soll es zudem fünf Erdbeben gegeben haben, so dass die Minen schließen mussten. Sturm und Erdbeben – das war etwas unheimlich. Doch wir genossen den Abend ohne Strom und vor allem ohne Sturm, mit einem farbenfrohen Sonnenuntergang, den „Little Shags“ (australische Kormorane) auf dem Bootssteg und sanftem Meeresrauschen.

In Australien gibt’s auch Regen

 

Der Tag klingt aus
Little Shags (Kormorane) am Stammtisch

 

In Port Lincoln an der Südspitze der Halbinsel gönnten wir uns zur Abwechslung dann mal richtig Luxus: Wir kochten diesmal nicht im Auto oder in der Campkitchen (Campingplatzküche), sondern gingen aus. Im Del Gornios bestellten wir frischen Fisch und Wein bzw. Bier aus der Region. Mmmhh, das war yummy! Und für das Dessert besuchten wir ganz stilecht Maccas – wie McDonalds hier genannt wird – um das kostenlose, ewig langsame Wi-Fi (WLAN) für den nächsten Blogeintrag zu nutzen. Auch am nächsten Tag frönten wir dem Luxus und schlürften herrlich salzige Austern (Oysters) in Coffin Bay, übrigens für Ricarda die ersten überhaupt.

Nach einem frischen Bad im Southern Ocean gab es erneut eine unheimliche Begegnung mit den achtbeinigen Krabbeltieren. Dieses Mal überzogen Hunderte kleine Spinnen im Team und innerhalb nur einer halben Stunde die komplette linke Seite des Autos mit ihren Netzen. Ricarda stieg lieber über die Fahrerseite auf den Beifahrersitz und dann kämpften wir mit schnellem Fahrtwind gegen die Spinnenplage an. Und wo wir schon bei ekligen Tiergeschichten sind: Uns flog am späten Nachmittag ein kleiner grüner Papagei vor’s Auto – die Australier nennen das liebevoll „Road kill“. Gunnar hatte später die ehrenvolle Aufgabe, den toten Vogel aus dem Bugspoiler zu angeln und zu beerdigen (bzw. in den Busch zu werfen).

[wpmaps]

Adelaide – Achtung Spinne!

Nach einer langen Fahrt kamen wir abends in Adelaide an, wo sich TomTom auf dem iPhone als wenig hilfreich erwies: „Fahren sie im Kreisverkehr die zweite Ausfahrt raus“, war der Befehl als wir an eine T-Kreuzung kamen. Also schlugen wir uns mit der guten alten Karte durch die Stadt und huppelten im Sonnenuntergang auf Gunnars erster australischen Gravel Road (Schotterstraße / Buckelpiste) Richtung Campingplatz am Strand, wo uns ein Schild begrüßte: „Closed due filming“ (wegen Dreharbeiten geschlossen). Also irrten wir im Dunkeln durch eine auf dem Reißbrett angelegte, seelenlose Vorstadtsiedlung und hatten keine Idee, wo es zum nächst genannten Campingplatz ging. Wir machten uns auf eine Nacht am Straßenrand gefasst als wir doch noch einen Menschen fanden, der sich auskannte: zurück auf die Autobahn und in 3 Minuten wären wir endlich da.

Als wir auf die Autobahn bogen, waren jedoch nicht nur Lichter der Autos durchs Fenster zu sehen. Direkt neben Gunnars Gesicht krabbelte eine große orange-braune Spinne an der Scheibe – im Inneren des Autos! Oh Gott – eine Spinne in Australien. Die ist bestimmt giftig. Was tun? Gunnar warnen und durch die bestimmt folgende Panikattacke auf der Autobahn einen Unfall riskieren? Aber irgendwie mussten wir uns doch retten!

Iiieeehhh!!! (Foto aus dem Internet)

„Gunnar, neben Deinem Gesicht krabbelt eine riesige Spinne am Fenster, bleib ganz ruhig, schau nach vorn, fahr die nächste Ausfahrt raus und halt an der Seite an.“ Hah! Das hatte Ricarda leicht gesagt.

Aber Gunnar blieb ruhig, hielt sicher an und wir sprangen aus dem Auto. Die Spinne, wahrscheinlich genauso erschrocken wie wir, krabbelte im Taschenlampenlicht irre schnell durchs Auto. Dann trat Gunnar an der Beifahrertür energisch zu. Gerettet – ein Schmierfleck war zu sehen! Doch wo war die Spinne? Tot oder noch irgendwo im Auto? Konnten wir die Nacht im Campervan gefahrlos verbringen? Oder würde sich die Spinne für ein zertretenes Bein rächen?

[wpmaps]