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Singapur – so schwuel

Obwohl die Blogbeiträge über unsere Australien-Reise noch nicht beendet sind, ging unser Flieger heute weiter nach Singapur. Und obwohl es die Chronologie zerstört, gibt es nun einen Live-Beitrag von unserem neuen Reiseziel; die anderen Australienerlebnisse holen wir dann nach.

Wir waren heute sehr traurig, dass unsere Reise auf dem roten Kontinent nun schon vorbei ist und wollten gar nicht fliegen. Das hätte auch fast geklappt, da unser Flieger überbucht war. Quantas wollte uns ein Hotelzimmer bezahlen, die Verpflegung und sogar noch eine geldwerte Entschädigung. Wir freuten uns über diesen Zufall, doch fanden wohl auch ein paar andere Fluggäste das Land so schön, dass sie nicht erschienen sind und wir mussten/konnten dann doch mitfliegen.

So sind wir jetzt also in Singapur. Das Klima erschlägt einen mit schwülen 30 Grad, doch die Stadt beeindruckt mit all ihren glänzenden und beleuchteten Hochhäusern. Das sieht alles sehr futuristisch aus – der Potsdamer Platz in Berlin ist dagegen armselig! Und trotz der vielen Hochhäuser wird weiter gebaut und gebaut. Das genaue Gegenteil ist jedoch der Bezirk „Little India“, in dem wir in einem kleinen Hostel abgestiegen sind. Hier sind viele kleine Geschäfte, irre verzierte chinesische und indische Tempel und ein lustiges Treiben auf den abendlichen Straßen. Das sind viele Eindrücke, die gerade auf uns einstürzen. Doch Singapur ist sehr westlich und geordnet, so dass es nicht überfordert und wir uns gut zurecht gefunden haben. Mit dem Hostel „The Mitraa“ hat auch alles wunderbar geklappt: Es ist sauber, die Leute sind unglaublich freundlich und morgen früh gibt es sogar Frühstück. Wir sind gespannt! Doch jetzt werden wir uns erst einmal unter die Klimaanlage auf unsere Betten hauen. Schlaft gut!

Unser Hostel

 

Unser Zimmer

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Melbourne – mutig entschieden

Mit der Fähre von Tasmanien kamen wir nach 9 Stunden abends im schönen Melbourne (nicht Mel Gibson 😉 ) an, wo wir unsere Rucksäcke ins Hostel Olembia im am Strand gelegenen Bezirk St Kilda schleppten. Unser 6-Bett-Zimmer stank zwar nach Männerfuß, aber die Atmosphäre und die Leute im Hostel, übrigens meist Deutsche, waren angenehm. Mit uns in der Stadt angekommen war auch der Herbst, so dass wir mit Regenjacken bewaffnet die City erkundeten: eine sehr relaxte, offene und kreative Stadtkultur, die uns an Berlin erinnerte, wodurch wir uns gleich heimisch fühlten. Besonders gefangen nahm uns das Australian Centre for the Moving Image mit seinen interaktiven Ausstellungen rund um Film, Computerspiele und Internet. So macht Museum richtig Spaß! Außerdem stand echte Politik auf dem Programm: Wir schauten in eine Sitzung des Parlaments vom Bundesstaat Victoria rein, bei der es teils recht hitzig zuging: sehr witzig!

Blick vom Shrine of Remembrance

 

Lovely couple 1
Lovely couple 2

 

Melbourne art

Neben der Stadterkundung standen nun die wichtigen Entscheidungen an: Wo geht die weitere Reise hin? Können wir uns durchs Outback quer durch Australien wagen? Reicht die Zeit überhaupt aus? Kaufen wir uns ein Auto oder mieten wir eins? So viele Fragen und wo anfangen? Da hilft am besten reden – und zwar mit anderen Backpackern und Australiern. So wurde uns schnell klar, dass wir fürs Auto-Kaufen/Verkaufen mindestens zwei Wochen unseres Urlaubs investieren müssten. Und da so ziemlich jeder Befragte „Western Australia“ zu seinen schönsten Erlebnissen zählte, warfen wir unsere Pläne am Ende nochmal um und entschieden uns für die ganz große Tour von Melbourne nach Darwin über Perth mit einem gemieteten Campervan. Wegen des Herbstes verließen aber nun gerade auch alle anderen Backpacker Melbourne Richtung Norden, so dass es für unser Budget nur noch den Cheapa-(aber Luxus-)Camper Toyota HighTop UKW 148 gab, liebevoll von uns „Uki“ genannt.

Unser Motorhome

 

Klein, aber alles drin
Blog schreiben im Uki

 

Schick und praktisch

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Tasmanien – teuflisch gut

…als Entschädigung für die lange Zeit ohne Lebenszeichen nun ein etwas längerer Bericht von der australischen Insel Tasmanien:

Mit dem relativ teuren Flieger ging es vom sonnigen Manly (Sydney) rüber nach Tassi (Tasmanien). In Hobart holten wir unseren kleinen orangen Mietwagen ab und düsten los über die Insel, wo der Teufel schon auf uns wartete.

Kämpfende Teufel
Little Devil
Sweet Devil

Tasmanian Devil Conservation Park, Taranna

Die kleinen Teufel sind von einem aggressiven Gesichtskrebs bedroht, für den es bisher keine Heilung gibt. Der Conservation Park versucht die Gegend der Halbinsel von kranken Tieren frei zu halten und fördert die Vermehrung der gesunden, damit wir auch in zehn Jahren noch diese einzigartigen Beuteltiere bestaunen können. Neben der lauthalsigen Fütterung der Tasmanischen Teufel konnte Gunnar seine ersten Kängurus und Wallabies (kleinere Kängurus) sehen und sogar streicheln.

Sehr zufrieden reisten wir gen Norden an der Küste entlang, über Swansea (mit dem luxuriösen aber seelenlosen „Airporthostel“) hoch nach St. Helens. Da wir aber die Tankanzeige aus den Augen verloren hatten, mussten wir einen schweißgebadeten 20 Minuten-Umweg den Pass nach St. Marys hinauf machen, in der Hoffnung, dort eine Tankstelle zu finden. Die ersten Meter des Ortes ließen genau das Gegenteil vermuten – menschenleer und keine Geschäfte. Doch dann erlöste uns eine kleine teure Tankstelle. Also wieder den kurvigen Berg hinunter und schließlich nach St. Helens.

Bislang war das Wetter zwar kühl, aber ohne Regen. Auch als wir den angeblich zweitschönsten Strand der Welt besuchten: The Bay of Fires.

ri over the sea
Bay of Fires
gu

Am nächsten Tag holte uns dann aber der Regen ein, so dass wir den Cradle Mountain nur hinter dichten Wolken vermuten konnten. Anyway, die Wanderung war trotzdem schön.

Nach 7 Tagen Tassi sollte es von Devonport mit der Fähre zurück aufs Festland nach Melbourne gehen. Die Nacht in Devonport (einer hässlichen Industriestadt an der Nordküste) verbrachten wir in dem wohl fürchterlichsten Hostel der ganzen Insel. Ricarda stellte die Vermutung auf, dass die Frau, die uns die Schlüssel fürs Zimmer gab, den eigentlichen Besitzer umgebracht hatte und nun den Hostelbetrieb aufrecht erhielt, um keinen Verdacht zu schüren. Hygiene interessierte sie nicht. In dem Hostel hatte seit Wochen niemand geputzt: Der Boden klebte und überall lagen schwarze Haare und Dreck – iiiiihhhh! Das war so widerlich, dass wir für die letzte Unterkunft sogar wieder 50 km weg von der Fähre nach Burnie fuhren. Das war aber unser Glück, denn so entdeckten wir den atemberaubenden Leven Canyon.

Leven Canyon

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