Merry Christmas and a happy New Year, wie die Thailänder zu uns die letzten Tage freudestrahlend zu jedem möglichen Anlass sagten. Wir hoffen, ihr habt die Weihnachtstage erholsam verlebt.
Die Überschrift unseres Weihnachtsbeitrages hat einige Leser irritiert. Daher möchte ich noch eine kleine buddhistische Botschaft nachschieben.
Heilig Abend besuchten wir ein kleines Dorf im Norden von Chiang Mai und entdeckten im Tempel vier Mönche, die die uns bekannte Metapher der drei Affen interpretierten. Aber schaut selbst:
Während gu sein Elefanten-Abenteuer erlebt, genieße ich die beiden Tage in Chiang Mai ganz einfach ohne Pläne. Wie das geht? Erst mal lange frühstücken im Blue Diamond Breakfast Club – mit Avocado-Omelette, frischen Früchten, hausgemachtem Brot und tollen Teesorten. Man kann hier herrlich Gesprächen lauschen, z.B. haben die Leute neben mir mit Jim Jarmusch und Tom Waits zusammengearbeitet. Aha, die machen also was mit Film…
Chiang Mai hat einen von einer Stadtmauer umschlossenen Altstadtkern. Hier kann man sich von einer Gasse zur nächsten und von Tempel zu Tempel treiben lassen. Ja, ich habe wieder waghalsig meine Schuhe vor den Tempeln abgestellt und sie jedes Mal wieder gefunden – vielleicht sieht man ihnen an, dass ich damit schon ein paar Jahre joggen gehe?
In einem der Tempel gab es gestern Monk Talks – Gespräche mit Mönchen. Natürlich habe ich mich gleich dazu gesetzt, in der Absicht ein bisschen zuzuhören. Doch dann hatte ich plötzlich einen eigenen, begrenzt englisch sprechenden, jungen Mönch vor mir, dem ich Fragen stellen konnte… ähh…okay… Naja, so habe ich dann gelernt, dass sich die Mönche die Köpfe rasieren, um symbolisch alles Überflüssige loszuwerden. Und wisst ihr wie oft und wann sich die Mönche die Haare schneiden? Einmal im Monat, immer zu Vollmond. 😀
Heute hatte ich übrigens das Glück, von einem Mönch gesegnet zu werden und trage jetzt wieder ein kleines weißes Armbändchen. Das bringt Glück! 🙂
Für das Abendessen gehe ich übrigens „immer“ um die Ecke zu Bamboo Bee, dem besten vegetarischen Lokal in Chiang Mai (kenne zwar nur dieses, aber ich bin mir sicher, besser geht’s nicht!). Hier war ich schon auf der letzten Reise und die gute Bebee konnte sich sogar noch an mich erinnern. Mit meinem gestrigen Tischnachbarn aus Shanghai habe ich mich dann sehr angenehm unterhalten. Er war extra angereist, um am Sonntag den Halbmarathon zu laufen! Dieser fand bereits morgens um 5 Uhr statt, bevor die Sonne aufgeht.
Mal sehen, was mein heutiger Tischnachbar zu erzählen hat – er war in einem Elefantencamp 😉
Mit etwa 300.000 Einwohnern und tausenden von Touristen ist Chiang Mai die größte Stadt im Norden Thailands. Nach der Ankunft in Bangkok war es erholsam, durch den quadratischen Altstadtkern zu schlendern, der ringsum von einem Kanal umgeben ist. So richtig verlaufen, konnte ich mich daher nicht. Doch die Kombination aus verwinkelten Gassen, lauten Straßen und der brutzelnden Sonne ließ mich ab und an im Kreis laufen und abends immer sehr erschöpft aufs Bett fallen.
Tempel
Es ist unmöglich, alle Tempel (Wat) der Stadt zu besichtigen! Hinter jeder Ecke versteckt sich ein weiterer. Jeder ist anders und irgendwie auch gleich. Meine Neugierde zwang mich immer wieder, hinter die Tempelmauern zu schauen 🙂 Lasst euch einfach von den Fotos inspirieren, von denen ich hunderte gemacht habe! Dia-Abend folgt 😉
Reisebekanntschaften
Am schönsten waren aber die Begegnungen mit anderen Travellern in Chiang Mai: Einen Nachmittag verbrachte ich mit der Elsässerin Dominique. Ich traf sie mittags im Schatten an einem zentralen Platz und unsere gemeinsamen Themen hielten uns dann bis abends zusammen. Sie ermutigte mich die Glocken in einem der Tempel zu läuten. Und wir entdeckten junge Mönche beim Haare schneiden.
Beim Frühstück im Blue Diamond Breakfast Club und beim Abendessen in der vegetarischen Bamboo Bee führte ich einige sehr interessante Gespräche. Mit Alex aus Regensburg machte ich dann einen Tagesausflug auf den Berg Doi Suthep, wo wir durch die königliche Winterresidenz schlenderten und das bedeutendste Wat Nordthailands besuchten.
Im Wat wurden wir von einem Mönch gesegnet und tragen jetzt ein kleines weißes Baumwollband ums Handgelenk. Das war ein ganz besonderes Erlebnis! Übrigens dürfen Mönche keine Frauen berühren, so dass ich das Bändchen von einem Assistenten umgebunden bekam.
Ich hoffe die Segnung bringt mir Glück bei meiner Weiterreise morgen in den Süden auf die Insel Ko Panghan. Es wird ein langer Tag mit 2 Flügen, einem Bustransfer und einer Fähre. Doch dann bin ich ja am Meer!