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Over-Pagoded

Hilfe, wir sind overpagoded!

Dieses Wort entstammt nicht unserer Feder, sondern ist allen Myanmar-Reisenden ein Begriff: Früher oder später kommt der Moment, an dem man zu viele Tempel (Pagoden) gesehen hat.

Zum Glück haben wir das bedeutendste Heiligtum des Landes nicht gleich zu Anfang oder am Ende, sondern in der Mitte unserer Reisezeit besucht. Die Shwedagon-Pagode ist in ihrem goldenem Prunk und ihrer spirituellen Bedeutung kaum zu überbieten.

Wir waren begeistert:

Kann man zu viele Sonnenuntergänge sehen?

Gunnar antwortet mit: Ja!

Aber Ricarda kann nicht genug davon kriegen.

Keine Angst: Wir zeigen nur ein einziges Foto. (Nein, das Shwedagon-Foto oben zählt nicht – das gehört unter die Kategorie Tempelfotos 😉 )

Staub und Smog machen die Sonnenuntergänge noch dramatischer.
Staub und Smog machen die Sonnenuntergänge noch dramatischer.

Noch mehr Buddhas und Pagoden – und ein Bilderrätsel

Wer die richtige Antwort als Kommentar schreibt, bekommt exklusiv eine persönlich von Gunnar gesammelte Muschel aus Thailand.

Staub und Staunen

Mingalabar!

Wenn Du die Begrüßung wie die Menschen in Myanmar aussprechen möchtest, dann mit breitem Lächeln und leuchtenden Augen.

Die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft in diesem Land ist erstaunlich und überbrückt jede Sprachbarriere. Die Menschen freuen sich, wenn sie helfen können und sind happy, wenn wir happy sind. Es ist eine sehr offene und persönliche Kultur, die wir kennengelernt haben.

Wie besonders dies ist, wurde uns noch mal bewusst, als wir zurück nach Thailand flogen, wo uns der Flughafen in Bangkok mit gestressten Gesichtern und einer innovativen, unpersönlichen, maschinellen Abfertigung begrüßte.

Schöne Neue Welt am Flughafen: selbst einchecken und warten, was die Maschinen tun.
Schöne Neue Welt am Flughafen: selbst einchecken und warten, was die Maschinen tun.

Ja, unsere vierwöchige Reise durch Myanmar ist schon vorbei. Warum gab es von Unterwegs keine Zwischenberichte?

In den Unterkünften war das W-Lan oft nicht besonders schnell. Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Meistens sind wir abends einfach nur müde ins Bett gefallen.

Die Reise durch Myanmar war beeindruckend und gleichzeitig anstrengend. Deswegen gönnen wir uns jetzt noch ein paar Urlaubstage in Thailand auf der kleinen Insel Koh Jum. Hier ist es schön ruhig, um abends vorm Bungalow den Blog zu schreiben.

Ich habe nachgeschaut: Auf der Kamera sind 2.420 Fotos.

Oh je!!! Wo soll ich da bloß anfangen zu berichten? Wir haben so viel erlebt.

Myanmar ist definitiv eine Reise wert und erweitert den Horizont, weil es so anders ist – authentisch, ursprünglich, im Wandel.

Das Reisen von einem Ort in den nächsten war immer ein kleines Abenteuer, weil wir nie wussten, ob es so klappt, wie wir es im Reiseführer gelesen oder uns vorgestellt haben.

Als sehr nützlich hat sich wieder einmal die App maps.me erwiesen, mit der wir per GPS immer wussten, wo wir waren. So konnten wir zum Busfahrer sprinten, als er durch unseren gebuchten Zielort durchfuhr, und gerade noch rechtzeitig aussteigen.

Auf unseren Wegen benutzten wir einen bunten Strauß an Verkehrsmitteln: große Busse, kleine Minivans, Moped-Taxis, Tuk-Tuks, Pick-ups, E-Roller, Boote, den Zug, einen Ballon … Ich glaube, wir haben nur den Ochsen- und Pferdekarren ausgelassen sowie das Fahrrad, obwohl dies auch möglich gewesen wäre.

Egal, wie man in Myanmar reist, es dauert länger, als man es von zu Hause gewohnt ist und es ist meistens staubig.

 

Mit dem Bus durch den Staub

Die meisten Wege absolvierten wir mit dem Bus. Same, same – but different. Jeder Bus war anders, so dass es gut war, auf alles vorbereitet zu sein: War der Bus klimatisiert, musste man sich bei 10 Grad warm einpacken können, hatte er offene Fenster, gab es Sturmfrisuren.

 

Tuk-Tuk-Tuk …

Weißt Du, woher der Name Tuk-Tuk kommt? Von dem Geräusch des Motors, den die Mofas mit Ladefläche machen.

Das Geräusch hat uns nicht nur auf den Straßen begleitet, sondern auch auf den Flüssen.

Zugfahren in Myanmar: gaaanz-laaang-saaam

Ein tolles Erlebnis hatten wir mit der Zugfahrt von Hsipaw nach Pyin-U-Lwin.

Hier überquert man nämlich den Gokteik-Viadukt in schwindelerregender Höhe. Die Zugbrücke wurde 1900 von den Briten gebaut und wurde damals weltweit bewundert für die technische Perfektion.

Das Zugfahren ist heute wahrscheinlich noch genauso „komfortabel“ wie vor hundert Jahren:

Wenn sich der Zug in Bewegung setzt, beginnen die Wagons zu schwanken – es fühlt sich an, wie eine Bootsfahrt und ist für Touristen sehr lustig – jedenfalls am Anfang. Nach 7,5 Stunden ist die Freude hingegen groß, angekommen zu sein. Die 140 km haben wir mit 19 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit gemeistert!

Das Highlight der Fortbewegung

Bagan gilt als religiöses Herz des Landes. Hier gibt es 3.400 (!) Tempel zu bestaunen.

Wie soll man sich die alle anschauen?!

Na klar, am besten aus der Luft:

Wir waren begeistert! Die nächste Reise machen wir mit dem Ballon um die Welt.

Wer kommt mit?

 

Per Boot ins Land der Pagoden: Myanmar

Der erste Grenzbeamte prüft das in Deutschland beantragte E-Visum und haut den Stempel in den Pass. Sein Kollege malt die Visumsnummer fein säuberlich hinein.

Erleichterung! Der Grenzübertritt von Thailand nach Myanmar auf dem Seeweg hat geklappt.

In Ranong (Thailand) waren wir mit unseren großen Rucksäcken – mehr oder weniger elegant – in ein sogenanntes Longtailboot balanciert und nach einer dreiviertel Stunde in Kawthoung (Myanmar) an Land gegangen.

Jetzt dürfen wir 28 Tage lang das „Land der Pagoden“ bereisen.

Soweit so gut. Doch der Magen knurrt. Wie und wo ein Mittagessen finden?

Kein Problem!

Ein Taxifahrer auf dem Moped zeigt uns den Weg ins nächste Restaurant – und freut sich, uns zu helfen, obwohl er mit uns kein Geschäft machen kann.

Unser erstes burmesisches Mittagessen.
Unser erstes burmesisches Mittagessen.

Die Freundlichkeit der Menschen überwältigt uns.

Auch im Restaurant und am Flughafen lächeln die Menschen und helfen uns, obwohl wir kein Wort der Landessprache können und ihr Englisch oft nicht sehr gut ist.

Wir fliegen nach Norden in die kleine Stadt Dawei. Bei der Ankunft lachen wir herzlich mit dem Beamten der Passkontrolle: Unsere beiden Rucksäcke sind die einzigen Gepäckstücke, die aus dem Flugzeug geladen werden, das hier nur einen Zwischenstopp einlegt und gleich weiterfliegt. Zwei Männer ziehen den großen Gepäckwagen zum Terminal. Es wäre leichter gewesen, die Rucksäcke zu tragen – darüber lachen sie auch.

Als wir durch Dawei schlendern, winken uns Kinder zu und rufen „Hello“. Wir winken zurück und sie lachen herzhaft. In ihren Augen sehen wir wahrscheinlich nicht nur anders aus, sondern verhalten uns auch komisch.

Der Süden von Myanmar ist erst seit sechs Jahren für den Tourismus geöffnet. Wir sind hier noch Attraktion, was sich auf unserem Weg nach Norden bestimmt ändern wird. Aber für den Moment faszinieren uns die ersten Eindrücke vom Land – und sie berühren.

Kaue(r)n im Kloster vs. Leben im Luxus

Ri ist seit vier Tagen im Kloster Khao Tham und kommt am kommenden Samstag nach insgesamt 10 Tagen wieder heraus. Mal sehen, was die diesjährige Erkenntnis sein wird. Hier ein kleiner Überblick über das Leben im Kloster, leider nur aus Sicht eines Outsiders:

04:00 Uhr – Wecken
04:30 Uhr – Sitzmeditation
05:15 Uhr – Chanting / Yoga
06:15 Uhr – Sitzmeditation
07:00 Uhr – Frühstück / Haushaltspflichten / Duschen bzw. Schöpfen
08:30 Uhr – Meditationsinstruktionen
09:30 Uhr – Gehmeditation
10:15 Uhr – Sitzmeditation
11:00 Uhr – Mittag / Ruhe / Achtsamkeit
13:00 Uhr – Sitzmeditation
13:45 Uhr – Gehmeditation
14:30 Uhr – Vorlesung zu den Lehren Buddhas (Dhamma)
15:30 Uhr – Gehmeditation
16:15 Uhr – Sitzmeditation
17:00 Uhr – Getränke / Interviews / Frischmachen
18:30 Uhr – Sprechgesänge / Übung in Buddhas Güte
19:30 Uhr – Gehmeditation
20:15 Uhr – Sitzmeditation
21:00 Uhr – Möglichkeit für Fragen oder bereits Schlafen
22:00 Uhr – Schlafen

Das bedeutet: nachts nur 6 Stunden Schlaf und das letzte Essen gibt es gegen Mittag. Schluck!

Blick vom Klosterberg

Blick vom Klosterberg

Mein Tagesablauf im Plaa Thansadet Resort Koh Phangan sieht dagegen ganz anders aus:

ab 06 Uhr, eher 07 Uhr
Wecken vom Meeresrauschen (ist aber eigentlich schon die ganze Nacht, den ganzen Tag da). Die spannende Frage ist, ob es mal nicht so starkt bewölkt ist, dass man vielleicht die Sonne über dem Meer aufgehen sehen kann.

Gerade zu bewölkt für den perfekten Sonnenaufgang

Gerade zu bewölkt für den perfekten Sonnenaufgang

08 Uhr
Duschen und ein ordentliches Frühstück auf der Dachterasse mit Kaffee und Müsli, wahlweise gebratenen Eiern und Speck oder mundgerecht vorbereitetem Obst: Mango, Banane, Ananas, Papaya… Das dauert mindestens eine Stunde, schließlich muss die fantastische Sicht gewürdigt und mit den anderen netten Gästen, die teils aus Deutschland kommen, geklönt werden.

Kaffee, Müsli und Wahnsinns-Ausblick

Kaffee, Müsli und Wahnsinns-Ausblick

ab 09 Uhr, eher 10 Uhr
Jetzt wird es anstrengend, denn es stehen viele Alternativen bereit und eine Entscheidung muss her: entweder wieder ins Bett und weiterschlafen oder in der Hängematte auf der Terasse lesen oder noch einen Kaffee auf der Dachterasse trinken oder an den Strand ’n bisschen Baden oder Trekking in der Umgebung oder ein Moped zum Rumdüsen ausleihen…

12 Uhr
Damit der Hunger nicht zu groß wird, geht es bald zurück ins Ressort-Restaurant. Das Massaman Curry mit Huhn schmeckt hier ganz prima, ist nicht zu scharf und die Portion ist groß genug. Zur Sicherheit gibt es noch einen kalten Bananen-Shake dazu. Hmm, lecker!

Rotes Curry mit Bananen-Shake

Rotes Curry mit Bananen-Shake

13 Uhr
Ruhe ist wichtig, also wieder schlafen oder lesen.

15 Uhr
Kaffee?

ab 18 Uhr
Wieder zur Dachterasse, die Sonne geht unter und es dämmert schön. Die riesige Karte des Ressort gibt auch zum Abendbrot einiges her, sogar Pizza, Burger und Nudeln, falls man keine Lust mehr auf Asiatisches hat. Mangels Alternativen muss man leider ein Bier trinken, dass Alkohol enthält. Und dann sind die Flaschen auch noch enorm groß: 0,62 Liter. Wem das zu viel ist, kann auch einen Gin Tonic bestellen – das Glas ist kleiner. Dessert gibt es auch, z. B. den sogenannten Signature Pancake, einen Eierkuchen, der innen mit Bananen gefüllt und außen schokoladig ist.

ab 20 Uhr
Nach dem anstrengenden Tag im Ressort darf ich mich ausruhen, vielleicht noch ein bisschen Lesen oder Netflix Thailand schauen. Da gibt es auch Sachen, die bei uns noch nicht laufen wie die 7. Staffel von Suits.

Wenn ich Lust habe, kümmere ich mich noch um die weitere Reiseplanung. Da wir aber noch bis zum 23. Januar auf Ko Pha Ngan sein werden, ist keine Eile angesagt. Als nächstes geht es für uns nach Ranong (Fähre und Minibus) und dann über die Grenze nach Myanmar (früher: Birma).