Navigieren / suchen

Hiddensee: Der sommerliche Norden

Der erste Urlaubstag begann mit strahlendem Sonnenschein. Ideal für einen Ausflug mit dem Rad in den Norden. Zuerst stellten wir die Räder am Enddorn ab – an der Nordspitze der Insel, wo sich Bodden und Ostsee treffen. Die Sonne lud zum Strandspaziergang ein und zu einem Mittagsschläfchen im Sand.

Danach wanderten wir auf dem Alten Bessin – der ältesten der beiden Landzungen, die in der Form der Insel den Kopf des Seepferdchens bilden. Das Meer trägt jedes Jahr Sand von der Steilküste im Nordwesten ab, um ihn hier abzulagern. Irgendwann wird sogar der Leuchtturm ins Meer kippen… aber nicht mehr in unserem Leben. Der Bessin ist für Vögel und ihre Liebhaber ein kleines Paradies. Ohne Fernglas lässt sich aber auch allerhand am Wegesrand entdecken.

Nach 17.000 Schritten (laut Gu) hatten wir uns am Ende des Tages den leckeren Fisch beim Gasthaus zum Enddorn redlich verdient. Herr Müller empfing uns gewohnt nordisch-schroff, war aber gut gelaunt, um uns Inselgeschichten zu erzählen. Ein schöner Tag 🙂

30 Grad in Berlin? Ab ans Meer!

Der Wetterbericht hat fürs Wochenende Sommer angekündigt. Juchhu! Aber bei 30 Grad in Berlin schwitzen? Neee, nix für mich als Ostseekind! Ein Anruf und ein Ostseeticket später:

Ri am Strand
Endlich wieder weites Meer!
Ein Strandkorb vor blauem Himmel
Strandkorb vor blauem Himmel: Urlaubsstimmung!
Ich hab den Schlüssel zum kleinen Glück.
Ich hab den Schlüssel zum kleinen Glück.
Wassertemperaturmessung: Naja, geht grad so.
Wassertemperaturmessung: Naja, geht grad so.

In meinem Lieblingsort Stubbenfelde auf der Insel Usedom wohne ich nun wieder in einem kleinen Bungalow bei einem netten, alten Ehepaar, das mich schon seit 2008 immer wieder herzlich aufnimmt. Schade nur, dass Gu nicht mitgekommen ist. Er schleppt am Samstag bei 30 Grad lieber Umzugs-Möbel 😉 Ich werde dann im Strandkorb mein Gesicht in die Sonne halten und mich hoffentlich trauen, ins Wasser zu gehen. Mit den Füßen habe ich heute schon mal vorgefühlt: 12 Grad sind keine Badewannen-Temperatur, schon gar nicht, wenn einem dabei der frische Wind um die Ohren weht!

Portrait einer neugierigen Möwe.
Portrait einer neugierigen Möwe.
Quiz: Was sind das für Spuren im Sand?
Quiz: Was sind das für Spuren im Sand?
Feurig: Klatschmohn vor dem Bungalow.
Feurig: Klatschmohn vor dem Bungalow.
Lebendig: Klatschmohn-Knospe.
Lebendig: Klatschmohn-Knospe.

Wie sieht so ein Ostsee-Tag à la Ri aus? Spätes Frühstück vor dem Bungalow mit Blick auf den Kölpinsee, Fahrrad zum Umherdüsen ausleihen (meins hat diesmal sogar einen Korb für die Tasche, wow!), an den Strand gehen, zum Mittag Fisch essen im kleinen Bistro am See, als Nachtisch ein Softeis auf die Hand, ein Schläfchen am Strand, Lesen, Nichtstun, in den Himmel gucken, Möwen beobachten, zum Kaffee „Heiße Waffeln mit Kirschen“ essen, mit dem Rad um den See und zum Supermarkt düsen, Abendessen in der Abendsonne bis der letzte Sonnenstrahl hinter dem Haus verschwunden ist, Blogbeitrag schreiben, Sonnenuntergang gucken, mit Meeresrauschen einschlafen…

Solltet ihr auch mal probieren!

Min Lüttes Glück.
Min Lüttes Glück.
Schwanen-Nachwuchs am Kölpinsee.
Schwanen-Nachwuchs am Kölpinsee.
Sonnenuntergang am Strand.
Sonnenuntergang am Strand.
Neue Promenade: Nachts als Landebahn nutzbar.
Neue Promenade: Nachts als Landebahn nutzbar.

Was man(n) zum Glück braucht

Auf dem Weg von der Insel Ko Phangan Richtung Bangkok legte ich einen Zwischenstop im mondänen Badeort Hua Hin ein. Hier machen auch die Königsfamilie und reiche Thailänder Urlaub. Und laut Reiseführer ist es ein lohnender Shoppingstopp für all jene, die dem Trubel Bangkoks nichts abgewinnen können – also auch für mich, dachte ich.

Wer das Geld hat, schläft in Hua Hin in einem der großen Hotelkomplexe, die sich am Strand entlang auftürmen und legt sich auf eine der sonnenbeschirmten Liegen dicht an dicht neben andere kross getoastete Urlauber. Gegen die Langeweile reitet man mit einem Pony durch den Sand oder lässt sich auf Luftkissensesseln vom Jetski über das Wasser schleudern. Braucht man das???

Strandleben vor dem Hilton-Hotel: voll und eng
Strandleben vor dem Hilton-Hotel: voll und eng

Ein einfacher Holzbungalow ohne Klimaanlage, nur mit Kaltwasser in einer kleinen, ruhigen Inselbucht macht mich jedenfalls glücklicher als dieser Hotelluxus am vollen Strand! Und warum braucht man einen Pool, wenn man in ein Land mit Traumstränden fährt?

Immerhin hatte ich das Glück, in Hua Hin nahe dem Hafen in einem alten, denkmalgeschützten Fischerhaus unterzukommen. Das Zimmer war ganz anders als alle bisherigen, da es über 2 Etagen ging. Es machte Spaß, fühlte es sich doch fast wie eine Wohnung an.

Mein Zimmer ist hintert der Holztür ganz hinten links
Mein Zimmer ist hinter der Holztür ganz hinten links
Sogar mit Relax-Sofa in der untersten Etage :-)
Sogar mit Relax-Sofa in der untersten Etage 🙂
...und mit Schildkröten vor der Zimmertür
…und mit Schildkröten vor der Zimmertür

Das westlich geprägte Badeortleben nutzte ich für ausgiebige Beobachtungen und Charakterstudien. Vor allem versuchte ich mir vorzustellen, was in den vielen europäischen Männern mit thailändischen Frauen am Arm vorgeht. Macht das glücklich? Was machen sie zu Hause?

Ich war schon happy, wenn ich inmitten von italienischen, griechischen, deutschen und niederländischen Restaurants thailändisches Essen fand! So wurde ich zum Stammgast in einem ganz kleinen Lokal, das erst vor kurzem eröffnet hatte. Die Inhaberin Mina erzählte mir jedes Mal ein bisschen aus ihrem Leben, kochte gute thailändische Suppen und tischte mir extra große Früchteteller zum Frühstück auf – das kleine Glück eben 🙂

Mein Stammlokal - mit großen Früchteteller und netter Inhaberin
Mein Stammlokal: Sea & Sun
Die Frauen verkaufen Suppenfonds & Co. per Mofa
Die Frauen verkaufen Suppenfonds & Co. per Mofa

Zum Stammgast wurde ich übrigens auch in einem Schneiderladen mit dem Namen meiner Schwester: Tina. Nach vielen Anproben, fahre ich nun mit einem maßgeschneiderten Anzug, einem Kleid und einer Bluse nach Hause. Sehr spezielle Erfahrung! Das Ergebnis wurde designtechnisch anders als gedacht, passt aber 😉

Ri mal ganz anders: im Seidenkleid
Ri mal ganz anders: im Seidenkleid

Fazit: Ich glaube, für Männer sind die geschneiderten Anzüge sehr zu empfehlen; für Frauen mit modischen Vorstellungen wird es schwieriger. Die Läden versprechen, in 24 Stunden fertig zu sein – das reicht dann wohl nur für Standardschnitte. Verhandeln sollte man übrigens vorher ausreichend geübt haben! (Ich bin darin leider auch nach 5 Wochen Thailand immer noch nicht gut…)

Shopping ist erledigt – ab nach Bangkok!

Strand-News

Heute ist mein letzter Tag an diesem ruhigen Strand. Ich genieße daher noch mal alles, was das Strandleben zu bieten hat: morgens am Strand meditieren, danach schwimmen, ausgiebig frühstücken mit interessanten Gesprächen, dann Thai-Massage am Strand. Die Müdigkeit der Mittagshitze wird dann mit einer feurigen Suppe Tom Kah mit Tofu vertrieben. Und danach Mittagsschlaf am Strand und faulenzen bis zum Sonnenuntergang. Na, wie ist euer Tag so 😉 Ich hoffe, ihr gönnt euch trotz Arbeit auch etwas schönes?!

Gestern war ich übrigens im kleinen Fischerdorf in der nächsten Bucht und habe den Fang der letzten Nacht entdeckt: Die kleinen Tintenfische werden in dem ganzen Ort getrocknet. Die Fischerboote, die das Meer nachts so grün beleuchten, habe ich mir auch genauer angeschaut. Guckt mal, wie viele Lampen jedes Boot hat!

Immer der Nase nach: Tintenfischchen trocknen im Dorf
Immer der Nase nach: Tintenfischchen trocknen im Dorf
Hier erkennt man die kleinen Tentakel
Hier erkennt man die kleinen Tentakel
Ri am Strand von Chaloklum
Ri am Strand von Chaloklum
Eins, zwei, drei - zu viele Lampen zum Zählen!
Eins, zwei, drei – zu viele Lampen zum Zählen!

Der Mann aus dem Bungalow-Ressort (Thong, der James Bond und Waterworld sowie Mel Gibson in Mad Max mag) hatte mich mit einer anderen Reisenden in den Ort gefahren und holte uns auch wieder ab. Auf dem Rückweg ging’s dann überraschenderweise noch quer über die Insel, um einen weiteren Taxigast aus einem anderen Ort abzuholen und Einkäufe zu erledigen. So kam ich dann auf der Ladefläche des Jeeps zu einer Inselrundfahrt und zu einer neuen Frisur 🙂 Das ist so typisch hier, man weiß nie genau wann und wie etwas passiert – am Ende kommt man aber immer an.

Auch ohne Haartrockner zur Föhnfrisur!
Auch ohne Haartrockner zur Föhnfrisur!

Übrigens gibt es hier am Strand nicht nur Urlauber, sondern auch ein „wildes“ Strandschwein! Das lebt im Ressort am anderen Ende der Bucht inmitten der Bargäste. Wie die meisten von ihnen hat es auch eine eigene Facebookseite!

Das Strandschwein von Haad Khom
Das Strandschwein von Haad Khom

Naja, mir gefallen die 5 jungen Hunde in meinem Ressort besser: 3 sind schwarz, einer ist braun und der kleinste von ihnen schwarz mit weiß. Die kleinen Rabauken tollen gern miteinander rum und passen auf, wenn die Affen aus dem Dschungel kommen, um die Bananen vom Balkon eines Bungalows zu stehlen. Die Bananen sind aber trotzdem weg! Ich habe meine zum Glück im Bungalow aufbewahrt – sie werden morgen mein Frühstück sein, weil ich ganz früh abreise:

Mit dem Taxi geht’s zum Hafen, dann mit dem Boot aufs Festland nach Chumpong und von dort mit dem Bus Richtung Bangkok bis nach Hua Hin. Das wird eindeutig anstrengender als die letzten Bummel-Tage. Aber das ist morgen – heute ist heute 🙂

Sonnenuntergänge in Fototapetenqualität
Sonnenuntergang in Fototapetenqualität

Kokusnüsse und Flaschen

Da ich ja nicht die ganze Zeit nur faul am Strand liegen kann – irgendwann tut auch hier der Rücken weh 😉 – machte ich mich gestern auf den Dschungelpfad zur nächsten Bucht, die Bottlebeach heißt.

Als ich den Beginn des Pfades gefunden hatte, konnte ich mich nicht mehr verlaufen, denn in Anlehnung an den Namen des Strandes markierten Plastikflaschen den Weg sehr zuverlässig.

Eindeutig auf dem richtigen Weg zum Bottlebeach
Eindeutig auf dem richtigen Weg zum Bottlebeach

Ich war gespannt, wie lange ich brauchen würde, denn die Zeitangaben für die Strecke waren sehr unterschiedlich: Auf der Karte der Insel war 1 Stunde angegeben, in meinem Reiseführer 2,5 Stunden. Der Weg war teilweise sehr anstrengend, ging es in der Hitze doch bergauf-bergab. Ich war froh über meine leichten Trekkingschuhe, die mir auf den rutschigen Passagen bergab Halt gaben. Es machte Spaß im knackenden und zirpenden Dschungel zu spazieren und die tollen Ausblicke zu genießen und kleine Naturwunder zu bestaunen.

Toller Ausblick!
Toller Ausblick! Mit Flasche…
So grün ist die Insel...
So grün ist die Insel…
Die kleine Eidechse ließ sich geduldig fotografieren
Die kleine Eidechse ließ sich geduldig fotografieren.
Und ein paar Blümchen gab es auch.
Und ein paar Blümchen gab es auch.

Nach 1:50h (inkl. Foto-Pausen) kam ich an der traumhaften Bucht an. Wow, der Strand war perfekt! Die Wellen türkis-blau, der Strand pulvrig-weiß, ringsrum grüne Berge und in der Mitte ging ein kleiner Fluss ins Innere der Insel. Keine Straße führt zu diesem Ort, an dem sich 3 kleine Ressorts etabliert haben. Soll ich die nächsten 3 Nächte vielleicht hier verbringen?

Gleich da: Der Bootlebeach ist in Sicht!
Gleich da: Der Bootlebeach ist in Sicht!
Der perfekte Traum-Strand, oder?
Der perfekte Traum-Strand, oder?

Ich ging schwimmen, sammelte Muscheln und genoss ein Curry-Gericht mit Bananen-Shake. Die Kellner waren hier sehr fröhlich und zuvorkommend, ganz im Gegensatz zu dem familiengeführten Ressort „Coconut Beach“, in dem ich in der anderen Bucht wohnte. Die waren eher – naja, wie soll ich es beschreiben – eigenwillig.

Ich schaute zu, wie die Taxiboote die Urlauber an- und wegbrachten und machte mir einen Eindruck von der bunten Mischung an Gästen. Es gab Familien, Aussteiger und Prolls. Am meisten beeindruckten mich offensichtliche „Freunde von Dieter Bohlen“: Im gesetzteren Alter genossen sie das sonnige Leben laut und lachend. Sie tranken ihr erstes Bier nach einer Schnorcheltour im Wasser und machten stolze Fotos davon. Die Männer hatten alle ein Tattoo auf brauner Lederhaut und der Dickste trug neben seiner goldenen Armbanduhr ein fettes Armulett auf der nackten Brust. Auch seine Frau trug dicke Klunker zum Bikini. Geld schien kein Problem zu sein, anders wohl für den Rasta-Mann, der zum 2 Uhr-Boot zum Geldautomaten in das nächste Dorf eilte.

Nach 2 Stunden war mir klar, dass ich hier nicht bleiben konnte – egal, wie perfekt der Strand war! Irgendwas stimmte hier nicht, was ich aber schwer fassen konnte. Ich dachte an „The Beach“ mit Leonardo DiCaprio – diese Bucht schluckt irgendwann die Seele, wenn man zu lange bleibt!

Ich machte mich also auf den Rückweg mit der Entscheidung, stattdessen 3 weitere Nächte in meinem eigenwilligen, unperfekten Bungalow-Ressort zu buchen.

Ein schöner Tag! Am Abend wurde die Bucht wieder grün von den Schifferbooten erleuchtet, die hier nachts Tintenfisch fangen (von dem es aber wohl schon länger nicht mehr viel gibt).

Die Fischerboote leuchten grün, um Tintenfisch zu fangen.
Die Fischerboote leuchten grün, um Tintenfisch zu fangen.

Doch beim Warten aufs Abendessen wurden meine zunächst leichten Kopfschmerzen schnell so heftig, dass mir schlecht wurde und ich nicht aufessen konnte. Im Gegenteil: es musste alles wieder raus. Erschöpft fiel ich schon um 8 Uhr ins Bett. Vielleicht ein Sonnenstich? Vielleicht Migräne, weil doch zu anstrengend? Ich war auf meiner Reise glücklicherweise bisher nicht krank – da war es wohl an der Zeit. Heute Morgen geht’s mir aber wieder prächtig und ich freue mich aufs Frühstück 😀